Idee
„Zum Betrachten eines Bildes gehört ein Stuhl”. Der Devise von Anselm Feuerbach fügt Bernd Wolf hinzu: „und eine Wand”. Die Solidität Ihrer Position und des Gegenübers sind Vorraussetzungen dafür, dass Sie sich in den Prozess des Betrachtens einlassen. Daneben ist es der Faktor Zeit. Im Museum wird ein Bild durchschnittlich unter zwei Sekunden anvisiert, sozusagen im Vorübergehen.
Bildschau ist ein intensiver, intimer und persönlicher Vorgang. Er bedarf des Schutzes in Raum und Zeit. Das Bild-Gästezimmer ist ein idealer Ort, den Sie für sich und andere schaffen können.
Das absichtslose Bild hat selbst keinen Gegenstand. Es dient als Reflektionsebene für geistige und seelische Vorgänge.
Im Blickfeld des Betrachters sollte sich nichts Störendes befinden, keine visuell attraktiven Dinge. Ihr Blick kann ungehindert und ohne Ablenkung auf dem Bild ruhen und schweifen. Das sind der Kontemplation ähnliche Bedingungen.
Da das Bild ja als Gast bei Ihnen wohnt, können Sie es, wann immer Ihnen danach ist, anschauen. Sie werden merken, irgendwann schaut das Bild Sie an. Der Dialog hat begonnen.